Alt? na und! von der Entstehung bis heute
Der Anteil der über 60-Jährigen lag Ende des vorigen Jahrhunderts in Mülheim über dem Bundesdurchschnitt. Ein spezielles Medium für diese Bevölkerungsgruppe und die Menschen, die täglich mit ihnen umgehen, gab es nicht. Und so entstand Ende der 80er Jahre in der Heinrich-Thöne-Volkshochschule Mülheim die Idee, eine Seniorenzeitung von Senioren für Senioren zu gründen.
Peter-Michael Schüttler – damals Fachbereichsleiter in der VHS – erstellte die Projektkonzeption und unterstützte bis zum Ende seiner Berufstätigkeit die Entstehung und Herausgabe der Zeitung. In seinem Konzept wurde u. a. festgehalten, dass das neue Medium generationsübergreifend Kommunikation und Kooperation schaffen und als Zielgruppe hauptsächlich Seniorinnen und Senioren, aber auch jüngere Menschen ansprechen sollte. 1989 erschien die erste Ausgabe von Alt? na und! Bis Ende 2020 war die VHS Mülheim Herausgeber der Seniorenzeitung und übernahm deren Finanzierung. Am 1.1.2021 wechselte die Herausgeberschaft. Die Seniorenzeitung ist jetzt Teil des Netzwerk der Generationen (Stadt Mülheim), vertreten durch Jörg Marx, und wird von der Stadt Mülheim finanziert. Seit einigen Jahren gibt es einen Zuschuss der Stiftung Bildung und Kultur.
Zielsetzung
Ziel war und ist, mit dem Inhalt von Alt? na und! den Lesern eine positive Einstellung zum Alter(n) zu vermitteln, Lebensfreude zu wecken oder zu erhalten sowie Kontakte und Aktivitäten mit Gleichgesinnten jeden Alters anzuregen. Allerdings haben sich die Beiträge in der Zeitung, mit denen diese Ziele erreicht werden sollen, mit der Zeit geändert und der gesellschaftlichen Entwicklung angepasst wie auch den Interessen und Fähigkeiten der Redaktionsmitglieder. Klar, dass sich die Zusammensetzung des Redaktionsteams im Laufe der Jahre immer wieder geändert hat.
Im Dezember 1989 erschien die erste Ausgabe von Alt? na und! mit einer Auflage von 6.000 Stück – zunächst noch unregelmäßig. Seit 1993 wird sie regelmäßig vier mal im Jahr – in den Monaten März, Juni, September und Dezember – gedruckt und verteilt. Sie hat im Format DIN A4 einen Umfang von 16 Seiten. Format, Seitenzahl und die Stärke der Auflage sind bis heute geblieben.
Bevorzugt werden Beiträge, die geeignet sind, die geistige Beweglichkeit der Leser und Leserinnen sowie ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude zu erhalten oder zu stärken.
Wir schreiben Berichte und Kommentare, die informieren und Tipps zur Bewältigung des Alltags geben, führen Interviews mit interessanten Menschen, vermitteln Anregungen oder Informationen über Sport, Freizeit und Kultur, verfassen Beiträge über geschichtliche Ereignisse (Schwerpunkt Mülheim) und bemühen uns um das Miteinander von Jung und Alt. Über Mülheimer Kommunalpolitik wird (parteipolitisch neutral) berichtet, wenn es für Senior*innen interessant ist.
Über die Redaktionsarbeit und das Team
Alle Redaktions-Arbeiten werden von den ehrenamtlich engagierten Redaktionsmitgliedern selbst durchgeführt: Themen suchen, recherchieren, interviewen, Texte schreiben, die Beiträge in den Redaktionssitzungen besprechen und per Abstimmung für den Abdruck genehmigen, zeichnen, fotografieren, am PC das Layout und die Druckvorlage erstellen und in der Druckerei abliefern. Die fertig gedruckten Zeitungen werden dann – auch wieder von den Redaktionsmitgliedern – innerhalb des Stadtgebietes an über 150 Verteilerstellen geliefert.
Die Titelseite wird üblicherweise von der Redaktion selbst gestaltet. Gelegentlich haben uns eine Künstlerin oder ein Künstler aus Mülheim eines ihrer Werke als Titelbild verwenden lassen: Klaus D. Schiemann (Ausgaben 45 und 115), Peter Thorsten Schulz (Ausgabe 50), Klaus Wichmann (Ausgabe 70), Ursula Reinecke (Ausgabe 73), Christiane van der Gaag (Ausgabe 74), Ursula Vehar (Ausgabe 121) und Heiner Schmitz (Ausgabe 126).
Keines der Redaktionsmitarbeiter ist ausgebildete(r) Journalist(in). Alle lernen mit jeder neuen Ausgabe etwas dazu und sammeln mit Hilfe derjenigen, die schon länger in der Redaktion tätig sind, immer mehr Erfahrungen. Inzwischen ist nach Marianne Seger, Reiner Mathes, Matthias Scheele und Monika Gockel seit 1997 mit Gabi Strauß-Blumberg die fünfte Redaktionsleitung „im Amt“. Von den Gründungsmitgliedern ist niemand mehr tätig. Immer wieder mal scheiden Redaktionsmitglieder aus, aber die Redaktion gewinnt auch immer wieder neue Mitglieder dazu. Diese Fluktuation empfindet das Redaktionsteam als bereichernd, denn sie erhält die Arbeit lebendig. Die Anzahl der Mitarbeiter der Redaktion ist nahezu unverändert: Es fing 1989 mit 18 Mitgliedern an. Heute sind es 15. Der Teamgeist ist in all den Jahren unverändert geblieben.
Internet und Newsletter
Seit 2002 präsentiert sich die Zeitung auch im Internet mit einer eigenen Homepage und einer Internetadresse für den Kontakt per E-Mail. Auch diese Seite wurde von den Redaktionsmitgliedern gestaltet und wird von ihnen betreut. Hier werden außer der jeweils aktuellen Ausgabe (auch zum downloaden) im „Archiv“ alle Ausgaben ab Nr. 50 in ihrem kompletten Umfang gezeigt. So können die alten Ausgaben genauso nachgelesen werden wie auch die neueste Ausgabe für diejenigen, die kein gedrucktes Exemplar mehr in den Ausgabestellen gefunden haben. In den letzten Monaten erfolgten regelmäßig zahlreiche Zugriffe auf diese Internetseite, der E-Mail Verkehr ist vielfältig und zahlreich. Ein Newsletter, der über jede neu erschienene Seniorenzeitung informiert, kann abonniert werden.
Anerkennung
1993, im europäischen Jahr der älteren Generation, ernannte die EURAG (Europäische Arbeitsgemeinschaft für Seniorenfragen des Europaparlaments) Alt? na und! zum „bemerkenswerten Projekt mit und von Seniorinnen und Senioren“.
Stand 05/2022